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Lauterhofen - ein Bauerndorf

Südlich von Kirchberg, 425 Meter über NN liegt das Bauerndorf Lauterhofen. Rund 341 Hektar beträgt die Gesamtfläche der Gemarkung. Lauterhofen entstand vermutlich im 13. Jahrhundert als kleine Siedlung zu beiden Seiten des Crinitzbaches neben den größeren Dörfern der Umgebung. Im Jahre 1460 waren in Lauterhofen nachweislich 12 Bauern ansässig.

Bis 1406 waren die Lauterhofener Bauern wahrscheinlich frei von Fronzahlungen, dann wurde die Mühlenfron erwähnt, die den Erhalt der Schloßmühle in Zwickau sichern sollte. Bauern, deren Höfe der Bach durchfloß, durften fischen, hatten aber dafür jährlich 3 Schock Forellen an das Amt zu liefern. Auch das Jagdrecht auf Federvieh bestand, dafür war die "Zinsschnepfe" zu entrichten. Später wurde alles mehr oder weniger mit Geldzins geregelt. Die Mehrzahl der begüterten Bauern von Lauterhofen hatte das Recht , Bier zu brauen und zu verschenken.

Ein eigenes Dorfgericht befaßte sich mit Erbschaftssachen, Grundstückskäufen und Vormundschaftssachen. Es gab einen Dingstuhl in Lauterhofen, dem noch im Jahr 1818 zirka 170 Einwohner unterstanden. Der Dingstuhl regelte z.B. Schuldklagen, Rainungssachen, Grenzverletzungen und leichtere Straffälle. Im Jahre 1612 werden für Lauterhofen 16 Bauern, 1 Gärtner und 1 Häusler aufgeführt.

Auch hier hinterließen im Verlaufe der Jahrhunderte die Kriege ihre Spuren. So starben 1633 nach dem Einfall der Truppen um General Holk die Hälfte der Einwohner an der Pest. 1758 plünderten preußische Truppen den kleinen Ort. Anfang des 19. Jahrhunderts bestehen im Ort 19 Bauerngüter, 3 Mühlen und 5 Häuslerstellen. Genaue Aufzeichnungen über die Entwicklung der Gewerke sind nicht bekannt, wir nehmen an, daß es in Lauterhofen auch Pechsieder gab, denn es sind mehrere Pech- oder Griebensteine als Zeugnisse dieses alten Gewerkes erhalten geblieben. Der Volksmund spricht von "Wagner's Wald und Wagner's Gut" am nördlichen Ende der Gemarkung, so daß zu vermuten ist, daß hier ein Stellmacher und Wagenbauer sein Handwerk ausgeübt hat. Desweiteren wird von einer Lehmgrube berichtet.

1912 erfolgte die Eingemeindung von Lauterholz nach Lauterhofen. Geht man entlang der Straße nach Stangengrün entdeckt man die vier idyllisch gelegenen alten Lauterholzer Gehöfte. Es gab um die Jahrhundertwende vier Gastwirtschaften imOrt. Das waren der heutige Gasthof Gruner und das gegenüberliegende Bauerngut mit Gaststube sowie zwei kleine Schankstuben. Die beiden erstgenannten Gaststätten existierten nebeneinander und wurden zeitweise sogar von ein und derselben Wirtin bewirtschaftet.

1930 brannte der Gasthof Gruner bis auf die Grundmauern nieder. Noch im delben Jahr baute man ihn wieder auf. Eine der kleinen Schankstuben führte das Ehepaar Lene und Max Gruner bis in die fünfziger Jahre, auch ein kleiner Laden gehörte dazu. Im Hau schräg gegenüber befanden sich die zweite Schankstube und eine Fleischerei. Aus der Schneidmühle am südlichen Ortsausgang von Lauterhofen, die früher mit Wasserkraft angetrieben wurde, entstand unter der Regie des Zimmermannes Arno Möckel das Betonwerk, welches bis in die 70er Jahre arbeitete.

1952 baute die Lauterhofener Familie Ewald Baumann eine Schmiede im Ort. Seit dieser Zeit ist dieses Handwerk hier vertreten. Über die Jahre wurde die Schmiede erweitert und ein Vertrieb und Service für Land-, Forst- und Gartengeräte aufgebaut. Sohn Gottfried Baumann führte die Schmiede seines Vaters von 1957 bis 1995, dann übernahm sie dessen Sohn Frank.

Anstelle des alten Kälberstalles am nördlichen Ortsausgang von Lauterhofen entstand vor ca. 15 Jahren die Stallanlage der damaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft der Tierproduktion. Heute sind darin ca. 350 Kälber und Jungtiere der "Landhof" e.G. Hartmannsdorf untergebracht. Seit 1994 steht in unmittelbarer Nachbarschaft des Gasthofes das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Lauterhofen.

Neu im Ort ist auch die biologische Kläranlage mit Schönungsteich, die einen kleinen Teil der kommunalen Abwässer von Obercrinitz und Lauterhofen reinigt. Sie liegt außerhalb des Bebauungsbereiches.

Der Ortsteil Lauterhofen hat den Charakter eines Bauerndorfes bis heute erhalten. Von den im Jahre 1460 bereits erwähnten Bauernhöfen, lassen sich von 8 Güteren die Besitzer bis in die heutige Zeit feststellen. Einige dieser Höfe blieben bis heute im Besitz einer Familie. Man spricht hier von alten Erbhöfen. Diese Tatsache gibt dem Ort seinen besonderen Reiz.

Zu beiden Seiten des Baches liegen die alten liebevoll erhaltenen Gehöfte und Siedlungshäuser, nur wenige neue Häuser sind hier entstanden. Der Crinitzbach ist hier noch Lebensraum von Forellen und anderen seltenen Pflanzen und Tieren. Die Wiesen am Bach sind im Frühjahr an Blumenfülle kaum zu übertreffen. In einem kleinen Park steht zum Andenken an die Arbeit der Pechsieder ein Griebenherd und wer aufmerksam durch den Ort schlendert, wird noch viele alte Bräuche und Gepflogenheiten entdecken.

Das Lauterhofener Siegel zeigt in der Mitte ein Schaf mit Flagge. Der Ursprung ist nicht mehr bekannt, die älteren Einwohner sprechen aber davon, daß es seit ewigen Zeiten existent ist. Das Schaf mit Flagge - Opferlamm in der Bibelgeschichte. Vielleicht müßte man hier den Ursprung suchen.

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