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Geschichtliches von Obercrinitz

Die ältesten Aufzeichnungen über Obercrinitz stammen aus dem Jahre 1460. Es werden für das Waldhufendorf Obercrinitz 29 Herd- und Feuerstellen erwähnt. 25 davon waren bäuerliche Anwesen, 3 Gärtner und eine der Erbkretschmar (Gastwirt). In zwei Schneidmühlen wurde Bauholz hergestellt. Bereits im Jahre 1484 findet der Ort seine Bezeichnung "von der oberen Crinitz", wovon sich mit hoher Wahrscheinlichkeit der Name Obercrinitz abgeleitet hat.

Im Jahre 1620 forderte die Pest Opfer im Ort und die Einfälle der Truppen um General Holk verursachen noch größeres Unglück. So starben 1633 über hundert Menschen an der Pest oder an der Roten Ruhr. 1640 und 1706 waren es schwedische Truppen, die den Ort plünderten. 1771/72 gingen als ausgesprochene Hungerjahre in die Geschichte ein, die verbunden mit Krankheiten und Not viele Opfer forderten. Im Jahre 1764 spricht man von 12 Ganz-, 5 Dreiviertel-, 20 Halb- und 8 Viertelhüfnern, dazu kamen noch 8 Gärtner und 52 Häusler. Zwei Bäcker und 4 Müller verrichteten vor 1700 ihr Handwerk in Obercrinitz, auch eine Badestube wird erwähnt.

Seit Anfang des 17. Jahrhunderts arbeitete nachweislich ein Schmied im Ort, der für die Bauern ebenso unentbehrlich war, wie die Wagner und Schneider. Weiterhin gab es Tischler, Zimmerleute, Maurer, Schlosser, Zwecken-, Blech- und Pfannenschmiede, Schuhmacher, Fleischer und Steinmetzen. 1880 konnte man in 7 Schankstätten einkehren.

Das Klöppeln und Weben galt in Obercrinitz als Hauptbroterwerb neben Ackerbau und Viehzucht. Kienruß wurde hergestellt und gehandelt. In zwei Steinbrüchen brach man seit 1890 Granit, hauptsächlich zur Herstellung von Bau- und Pflastersteinen. Fast in jeder Stube stand zur Blütezeit der Leinenweberei ein Webstuhl. Später wurden diese von Handstrickmaschinen abgelöst.

1893 kam die Kleinbahn auch nach Obercrinitz und erschloß neue Fahrwege. Im Jahre 1910 wurde Obercrinitz an die Energieversorgung angeschlossen, vorher leuchteten in jedem Haushalt Petroleumlampen.

In der Zeit von 1928 bis 1939 gründeten sich u.a. 4 Stickerei- und Wäschesteppereibetriebe, die teilweise bis in die heutige Zeit existierten. 1927 entstand die Baumwollzwirnerei und 1930 öffnete die Gärtnerei Weigel in Herlagrün. Es herrschte reges Treiben im Ort, Handel und Wirtschaft blühten. So gab es vor 1945 mehr als 10 kleine Textil- und Lebensmittelläden, 5 Bäcker, 5 Fleischer, 8 Gastwirtschaften, 1 Hutmacher, 3 Schmiede, 2 Wagner, an die 5 Schuster, 1 Kohlenhandel, 1 Barbier, 1 Sattler, 1 Baumeister, 2 oder 3 Elektroläden, 1 Post.

Der II. Weltkrieg hinterließ seine verheerenden Spuren im ganzen Ort. Mehr als 10 Höfe oder Häuser waren teilweise bzw. vollständig zerstört. Viele der kleinen Läden oder Werkstätten existierten nach Kriegsende nicht mehr, andere gingen in den Jahren darauf ein. An die 80 Männer von Obercrinitz kehrten aus dem Krieg nicht zurück. Zahlreiche Umsiedlerfamilein mußten untergebracht werden.

Bis 1950 wurde die Feldarbeit mit Pferde- bzw. Ochsengespannen bewältigt. Dann erfolgte die Gründung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften/LPG) und der Grad der Technisierung nahm zu. Der große Rinderstall wurde gebaut und der Technik-Stützpunkt der LPG Pflanzenproduktion profilierte sich. In den 70er Jahren wandelte man die großen Betriebe des Ortes in Volkseigene Betriebe um.

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