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Taufstein

TaufsteinIn einer Schlacht zwischen den deutschen Christen und den heidnischen Wenden wurde von den Deutschen ein Knabe gefangen und mit fortgeschleppt. Er erhielt christlichen Unterricht, wurde getauft und Johannes genannt. Später zog es ihn nach seiner Heimat zurück. Hier errettete er einen Kriegsgefangenen, der geopfert werden sollte, vom sicheren Tode. In ihm gewann er seinen ersten Täufling. Nun folgten auch andere, eine kleine Christenschar entstand. Als die Christen am alten Opferstein ihr erstes Pfingstfest feierten, legten die zurückgebliebenen Heiden im Dorfe Feuer an und flohen dann talwärts, wo sie sich auf's neue ansiedelten. So entstand zum Gegensatz zu Obercrinitz der Ort Niedercrinitz.

Aber die Feindschaft zwischen beiden sollte ein baldiges Ende haben. Ein heißer Tag brachte einen schwülen Abend. In der Nacht zuckten Blitze auf und zündeten in dem Dorfe der Heiden. Da zeigte sich der neue Geist der Christen von Obercrinitz: anstatt Schadenfreude zu haben, eilten sie talabwärts und brachten den Heiden Speise und Trank. Solche Liebe erwärmte ihre Herzen und sie nahmen willig den Christenglauben an und Johannes mußte sie am alten Opferstein taufen, der Stein aber wurde ein Wallfahrtsort der beiden Gemeinden.

So lautet die Sage, niedergeschrieben in den 30er Jahren.

Dieser Granitstein fällt auf durch seine ungewöhnliche Form und regt seit Jahrhunderten die Menschen zu Phantasien an. Mit einiger Sicherheit ist er durch die Einwirkung von Naturgewalten entstanden. Es ist aber auch nicht undenkbar, daß Menschen die vorgegebenen Formen des Steines zu ihren Zwecken genutzt haben. Ähnliche Steine findet man u.a. im Pfarrholz des Nachbarortes Hirschfeld. Das sich in den Vertiefungen ansammelnde Niederschlagswasser mag den Name "Taufstein" hervorgerufen haben. Zur Sommerzeit findet alljährlich ein Waldgottesdienst statt, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Derzeit bemüht man sich, Wanderwege zu erschließen und auszuschildern.

Der Taufstein ist ein unregelmäßiger, abgerundeter Granitblock und hat einen Durchmesser von etwa 2 bis 2,5 m. In seiner rauhen Oberfläche gibt es ein 1,3 m breites, großes Becken, das mit einem Auslauf versehen ist. Auf dem oberen erhöhten Beckenrand sind fünf sitzartige Vertiefungen. Man sieht dem Taufstein an, dass er seine Gestalt nicht durch Einwirkung der Witterung bekommen hat.

Der Taufstein steht heute unter Denkmalschutz.

Kontakt

Gemeinde Crinitzberg
Auerbacher Str. 51
08147 Crinitzberg

Telefon: 037462 / 32 92
Fax: 037462 / 28 161
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